Das Matenadaran Institut ist eine Schatzkammer des armenischen Erbes. Das Matenadaran Institut in Eriwan beherbergt eine unvergleichliche Sammlung armenischer Manuskripte, die eine Brücke zwischen der alten Vergangenheit des Landes und der modernen Interpretation schlägt.
Die Sammlung umfasst königliche und religiöse Meisterwerke sowie andere künstlerische Werke aus schwierigen Zeiten, darunter:
Das*Mugni-Evangelium* – ein armenisches illuminiertes Manuskript, das den Höhepunkt der frühchristlichen Kunst darstellt. Seine komplizierten Designs und leuchtenden Farben haben dem Lauf der Zeit getrotzt.
Das*Echmiadzin-Evangelium -* ein armenisches Evangelienbuch aus dem 10. Jahrhundert, das von Mesrop Mashtots, dem Erfinder des armenischen Alphabets, verfasst wurde. Es zeichnet sich durch seine innovativen architektonischen Verzierungen und seine exquisite Kalligraphie aus und wird sorgfältig im Depot der St. James Kathedrale in Jerusalem aufbewahrt.
Ignatios Horomostsi beschrieb die Entstehung des Manuskripts in einer Zeit großer Unruhen: „Das Manuskript wurde in der schmerzhaften und verhängnisvollen Zeit geschrieben, als Ani, die Hauptstadt, eingenommen wurde und als wir Zeugen unzähliger Zerstörungen von Städten und des Landes wurden.“
Gladzor-Evangelium: Dieses reich illuminierte Manuskript aus dem 14. Jahrhundert, das heute Teil der UCLA-Sammlung ist, zeigt die Kunstfertigkeit der armenischen Mönche.
Evangelium der Königin Mlke: Es befindet sich in der Bibliothek der venezianischen Mkhitaristen und stammt aus dem Jahr 862. Das Evangelium ist nach wie vor eine der wichtigsten Quellen für das Studium der Miniatur. Dieses Manuskript ist eine bemerkenswerte Mischung aus Text und Bild und spiegelt die frühen armenischen künstlerischen und religiösen Praktiken wider.
Margare und Ignatios Horomostsi: Diese im armenischen Kloster Horomos ansässigen Miniaturisten aus dem 13. Jahrhundert haben ein bleibendes Vermächtnis künstlerischer Exzellenz hinterlassen.
Ein Blick in die Welt des Künstlers
Hovhannes Khatchikians „The Colophons of the Armenian Manuscripts… of the Fourteenth Century“ (Die Kolophone der armenischen Manuskripte… des vierzehnten Jahrhunderts) bietet einen ergreifenden Bericht über die harten Bedingungen, die die armenischen Maler in dieser Zeit ertragen mussten. Trotz dieser Herausforderungen zeigt sich ihre Hingabe zu ihrem Handwerk in den exquisiten Manuskripten, die sie herstellen.
Die Sammlung des Matenadaran Instituts ist ein Zeugnis für den beständigen Geist der armenischen Kultur. Diese Manuskripte, von der königlichen Pracht der frühen Jahrhunderte bis hin zum Durchhaltevermögen der Künstler im Angesicht der Widrigkeiten, bieten einen tiefen Einblick in die reiche Geschichte und das künstlerische Erbe des Landes. Ihre Bewahrung und ihr Studium sind unerlässlich für das Verständnis der unschätzbaren Beiträge Armeniens zur Weltzivilisation.